DRK-Kreisverband blickt auf bewegende Jahre zurück
Zahlreiche Ehrungen von engagierten Ehrenamtlichen – Kreisversammlung bestätigt neue Kreisbereitschaftsleitung
Die letzten Jahre haben den DRK-Kreisverband Calw e.V. vor große Herausforderungen gestellt – so lautete der einstimmige Tenor bei der jüngsten Kreisversammlung. Zunächst geprägt von Corona, den damit einhergehenden Einschränkungen für alle Gemeinschaften und neuen Aufgabenfeldern, halten die anhaltenden und neuen Krisen nicht nur die Welt und die internationale Gemeinschaft der Rotkreuzbewegung in Atem. Umso größer sei der Dank, der all jenen gebührt, die sich innerhalb des Kreisverbandes für die stete Weiterentwicklung einsetzen und sich mit ihrem Engagement den Herausforderungen stellen.
Sowohl die Jahre, die von Corona gebeutelt viele Teile der Rotkreuzarbeit zum Erliegen gebracht haben, als auch die Einsätze nach der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen haben jedoch gezeigt, dass sich die Mitglieder des Kreisverbandes kompetent, vorausschauend und unermüdlich für das Wohl der Bürgerinnen und Bürger einsetzen. Hierfür sprach DRK-Präsident Walter Beuerle seinen besonderen Dank aus, der in der Folge des Abends auch entsprechend gewürdigt werden konnte. Rund 70 Mitglieder wurden für langjährige und außerordentliches Engagement geehrt und ausgezeichnet.
Neben all den Herausforderungen sei es erfreulich zu sehen, dass der Kreisverband sowohl im Haupt- als auch im Ehrenamt weiterwachse und stetig neue Projekte eingebracht werden. Mit der „Region der Lebensretter“ „startet aktuell in ein wichtiges und dem DRK gut zu Gesicht stehendes Projekt“, konstatierte Beuerle. Auch Kreisbereitschaftsleiter Holger Maisenbacher warb in seinem Bericht mit Nachdruck: „Ich bitte Sie, verfolgen Sie unsere Kampagne in den nächsten Wochen zur „Region der Lebensretter“ und werben Sie im Bekanntenkreis. Wir alle können davon im Notfall profitieren.“
Der erste Landesbeamte Dr. Frank Wiehe, welcher die Entlastung des Präsidiums vornahm, zeigte sich ob der Tätigkeitsberichte der Gemeinschaften beeindruckt: „Was ihr Verband, insbesondere während der großen Krisen der vergangenen Jahre, geleistet hat, versetzt mich in Staunen.“ Er lobte das Engagement in den Bereitschaften, sowie der Jugendarbeit und der Sozialen Dienste und bezeichnete das DRK als „unverzichtbares Rückgrat der Gesellschaft“. Doch auch die Entwicklungen im Rettungsdienst und die übernommenen Vorhalteerweiterungen begrüßte Wiehe, wobei er ebenso die Schwierigkeit sehe, kompetente Fachkräfte zu gewinnen.
Der Fachkräftemangel trifft vor allem die Tochtergesellschaft DRK Calw Soziale Dienste gGmbH. Konnte sich die Kurzzeitpflegeeinrichtung „Auf dem Lemberg“ sehr schnell etablieren, so wartet die im Stockwerk darüber liegende stationäre Pflegeeinrichtung bereits seit über einem Jahr auf ihre Eröffnung, „da wir nicht genügend Fachpersonal akquirieren können“, so Beuerle. Ein Wermutstropfen, da der Bedarf an Pflege durch den demographischen Wandel stetig zunimmt.
Thomas Blenke, Mitglied des Landtages von Baden-Württemberg, dankte angesichts der multiplen vergangenen und auch anhaltenden Krisen für das Durchhaltevermögen aller in der Hilfsorganisation Tätigen. Besonders was die Aufgaben des Bevölkerungsschutzes angeht, sehe er für die Zukunft einen steigenden Bedarf bei der Unterstützung nach Naturkatastrophen. Der Bevölkerungsschutz sei in Deutschland weitestgehend ehrenamtsbasiert. Die vergangenen Jahre hätten sowohl die Einsatzkräfte als auch die Gesellschaft an ihr Limit gebracht, weswegen er mahnte: „Bitte halten Sie durch! Wir brauchen Sie alle!“
Bei den anschließenden Wahlen gab es vor allem in der Kreisbereitschaftsleitung einen Wechsel zu verzeichnen:
Der Posten des Justitiars bleibt vorerst vakant. Der schwere Verlust durch das unerwartete Versterben von Rainer Schmid kann noch nicht kompensiert werden. Kreisverbandsarzt bleibt Dr. Alexander Winter. Er wurde einstimmig in seinem Amt bestätigt.
Jörg Pfrommer wird die Ortsvereine weiterhin im Kreisverband vertreten.
Außerdem wurde Tamara Winter in der Bestätigungswahl als Kreisbereitschaftsleiterin in das Präsidium gewählt. Sie löst damit Vera Riffel in ihrem Amt ab, das sie fast 30 Jahre innehatte. Zu ihrer Stellvertreterin wurde Manuela Rühle, ebenfalls in einer Bestätigungswahl, gewählt.
Als Kreisbereitschaftsleiters wird künftig Michael Stech einen Sitz im Kreisverbandspräsidium haben. Er tritt damit die Nachfolge von Holger Maisenbacher an, der dieses Amt 24 Jahre innehatte. Sein Stellvertreter ist Simon Böttinger.
Marlene Rupprecht konnte bei der Bestätigungswahl zur Kreissozialleiterin ein einstimmiges Ergebnis erzielen.